Forschung am Institut für Geologie

Das Institut für Geologie (IfG) beschäftigt sich mit unterschiedlichen geologischen Prozessen, die in enger Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen des IfG, der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie (FGGA) und anderen Fakultäten der Universität Wien untersucht werden.

Der Schwerpunkt des IfG liegt in der Grundlagen- und angewandten Forschung an der duktilen/spröden Deformation der Erdkruste und an Erdoberflächenprozesse, um einen Beitrag zu den zukünftigen Herausforderungen unseres Planeten in Bezug auf Energieversorgung, Ressourcen, Wasser und Klimawandel zu leisten.
Regionale und feldbasierte Geologie, welche in den letzten Jahren zunehmend durch digitale Feldmethoden und quantitative Modellierung geologischer Prozesse unterstützt wird, bilden die Grundlage der akademischen und angewandten geowissenschaftlichen Forschung.
In den Forschungsprojekten werden Deformationsmechanismen in Krustengesteinen, Gesteins-Fluid-Wechselwirkungen während der Deformation, die geologische Entwicklung alpiner Kollisionsorogene, der Klimawandel im Laufe der Erdgeschichte, einschließlich vergangener und gegenwärtiger Gletscherlandschaften, der Übergang der Erde von kalten zu warmen Phasen bis ins Anthropozän untersucht.

Themengebiete:

  • 3D Strukturelle Modellierung
    Mittels dreidimensionaler Modellierungssoftware (z.B. Gocad, Petrell) werden strukturelle Modelle von Strukturen insbesondere Störungen erstellt. Die Daten kommen dabei direkt aus der Geländekartierung (DGPS, Laserscan), aus der Geophysik (GPR, Seismik) oder aus dem Labor (Dünnschliffe, Mikrotomographie).
  • Numerische Modellierung von Strukturen
    2D und 3D numerische mechanische Modelle von Strukturen, insbesondere von Störungen, helfen die progressive Entstehungsgeschichte zu verstehen. Im Idealfall können auch zukünftige Entwicklungen vorausgesagt werden.
  • Deformation und Exhumation von Gesteinen in Kollisionsgebirgen
    Mit strukturellen, petrologischen und geochronologischen Methoden werden die Druck-Temperatur-Zeit-Deformations-Wege von Gesteinen in Kollisionsgebirgen untersucht, vor allem in den Ostalpen. Ziel der Untersuchungen ist es, die Entstehung von Orogenen und die Interaktion von klimatisch kontrollierten Oberflächenprozessen mit Gesteinen der unteren Erdkruste zu erforschen.
  • Aktive Tektonik - tektonische Geomorphologie
    Aktive Tektonik hat nicht nur einen direkten Einfluss auf die geomorphologische Prägung der Landschaft sondern kann auch unsere sozioökonomischen Systeme beeinflussen. In einem multidisziplinärem Ansatz (Geologie, Geophysik, Geomorphologie, Geodäsie) werden vor allem geologisch junge und aktive Störungssysteme im Wiener Becken untersucht.
  • Sprödtektonik, Speläologie und Karstmorphologie
    Karstmorphologische, speläologische und sprödtektonische Untersuchungen haben zum Ziel die Infiltration von Oberflächenwasser in das Grundwasser zu erforschen. Die Arbeiten sind vor allem auf die Kalkalpen, dem Einzugsgebiet der Wiener Hochquellenwasserleitungen, fokussiert.

© B. Grasemann

© M. Wagreich

© B. Grasemann

© M. Wagreich